1. BESCHREIBUNG

Das Ziel ist es, ein klares Regelwerk für professionelle MMA-Kämpfe zur Verfügung zu stellen. Dieses einheitliche MMA-Regelwerk wurde von der Referee-Kommission am 30. Juli 2018 vorgeschlagen und beschlossen.

2. DEFINITIONEN

Der Ausdruck “Mixed Martial Arts” bezeichnet einen Wettkampf, bei dem eine Mischung aus Techniken verschiedener Kampfsportarten zum Einsatz kommt. Darunter fallen alle Arten von Grappling, Tritten und Schlägen unter Einhaltung der Beschränkungen, die in diesen vereinheitlichten Regeln festgelegt sind.

3. ZUSTÄNDIGKEIT

Der Referee hat das letzte Wort während des Wettkampfs. Alle Mixed-Martial-Arts-Kämpfe und Martial-Arts-Events haben unter der Aufsicht und der Kontrolle durch Verantwortliche / das zuständige Aufsichtsgremium stattzufinden.

4. KLEIDUNG

Alle Kampfteilnehmer müssen in zugelassenen Shorts, ohne Schuhe und andere Fußbekleidung antreten. Oberteile oder lange Hosen (inklusive Militärhosen) sind nicht erlaubt. Die Kämpfer müssen zugelassene Handschuhe tragen (4-6 oz.), die das Greifen mit den Fingern ermöglichen und die Handfläche frei lassen. Unterleibsprotektoren und Zahnschutze werden ebenfalls benötigt und werden vor Betreten des Käfigs bzw. Rings durch den Referee überprüft. Außerdem müssen die Teilnehmer über zugelassene Bein- und Brustprotektoren (bei Frauen) verfügen.

5. RUNDENLÄNGE

Ein Nicht-Titelkampf geht über 3 Runden zu je 5 Minuten. Ein Titelkampf geht über 5 Runden à 5 Minuten.

6. GEWICHTSKLASSEN

Soweit nicht anders von der Kommission / dem Entscheidungsgremium festgelegt,

gelten folgende Gewichtsklassen:

Strohgewicht bis 52,2 kg

Fliegengewicht bis 56.7 kg

Bantamgewicht bis 61,2 kg

Federgewicht bis 65,8 kg

Leichtgewicht bis 70,3 kg

Weltergewicht bis 77,1 kg

Mittelgewicht bis 83,9 kg

Halbschwergewicht bis 93 kg

Schwergewicht bis 120,2 kg

Superschwergewicht über 120,2 kg

Beim Wiegen ist eine Abweichung von 0,5 kg erlaubt. Für Titelkämpfe liegt die Toleranz bei 0!!! Ansonsten gilt auch keine Toleranz für das abgemachte Gewicht.

7. MEDIZINISCHE UNTERSUCHUNG VOR DEM WETTKAMPF

1) Unmittelbar vor dem Wettkampf müssen alle Kämpfer durch einen von der Kommission / dem Aufsichtsgremium zugelassenen Mediziner untersucht werden. Die Untersuchung kann aus allen möglichen Tests und Kontrollen bestehen, die die Kommission als nötig erachtet, um die körperliche Verfassung der Kämpfer vor dem Wettkampf festzustellen.

2) Falls sich ein Kämpfer weigert, eine medizinische Untersuchung zu absolvieren, sind sie für einen nicht festgelegte Zeitraum zu suspendieren, während ein Überprüfungsverfahren stattfindet.

8. KAMPFSTOPP

Für die gesamte Dauer des Kampfes haben nur der Referee und der Arzt das Recht, den Ring zu betreten. Der Referee allein hat das Recht, den Kampf zu entscheiden oder zu unterbrechen.

9. FOULS:

Die folgenden Aktionen werden im Mixed-Martial-Arts-Wettkampf als Fouls gewertet:

1) Das Stoßen mit dem Kopf: Der Kopf darf auf keinen Fall als Mittel zum Angriff eingesetzt werden. Jedes Benutzen des Kopfes als Mittel zum Angriff, egal ob Kopf auf Kopf, Kopf auf Körper oder auf andere Art ist verboten.

2) Augenattacken jeder Art: Das Attackieren der Augen mithilfe der Finger, des Kinns oder der Ellbogen ist verboten. Erlaubte Schläge, die die Augenhöhle eines Kämpfers treffen, zählen nicht als Augenattacken und müssen als erlaubte Angriffe gelten.

3) Beiß- oder Spuckattacken auf den Gegner: Jede Form von Beißen ist verboten. Ein Kämpfer muss sich bewusst sein, dass der Referee körperlich nicht in der Lage ist, manche Aktionen zu beobachten und muss den Referee darauf aufmerksam machen, wenn er während unbewaffneter Kampfhandlungen gebissen wird.

4) Fish Hooking: Jeder Versuch eines Kämpfers, mit seinem Finger den Mund, die Nase oder die Ohren seines Gegners anzugreifen, wird als “Fish Hooking” gewertet. Fish Hooking bedeutet im Allgemeinen das Platzieren der Finger im Mund des Gegners und das Auseinanderziehen der Hände in entgegengesetzte Richtungen, während die Haut des Gegners festgehalten wird.

5) Hair Pulling: Ziehen am Haar: Jede Form des Ziehens am Haar ist eine regelwidrige Aktion. Ein Kämpfer darf seinen Gegner nicht am Haar greifen, um ihn auf irgendeine Art und Weise zu kontrollieren. Kämpfer, die langes Haar haben, dürfen es nicht als Waffe zum Fixieren oder Würgen einsetzen.

6) Rammen des Gegners mit dem Kopf oder Nacken auf den Boden (Pile Driver): Als Pile Driver wird jedes Rammen des Gegners mit seinem Körper gegen den Bodenbelag bezeichnet, wenn sein Körper zuvor mit den Füßen nach oben und dem Kopf nach unten gehalten wird. Es sollte auch beachtet werden, dass ein Kämpfer, der durch den Gegner in den Submission-Griff genommen wurde und es schafft, den Gegner hochzuheben, ihn auf jede beliebige Art zu Boden bringen darf, weil er nicht die Kontrolle über den gegnerischen Körper hat. Der Kämpfer, der den Submission-Versuch unternimmt, kann entweder seine Position verändern, oder den Griff aufgeben, bevor er auf den Boden geschleudert wird.

7) Schläge gegen die Wirbelsäule oder den Hinterkopf. Die Wirbelsäule schließt das Steißbein mit ein. Als Hinterkopf wird der Bereich definiert, der am Scheitel beginnt und den Kopf unmittelbar mittig mit einer Abweichung von jeweils einem Zoll seitwärts hinabläuft. Es ist auch verboten, den gesamten Nacken anzugreifen, beginnend am Hinterhauptbein und endend am oberen Ende des Trapezmuskels. Vom Trapezius abwärts ist die Wirbelsäule bis zum Steißbein geschützt.

8) Halsattacken jeder Art und/oder Angriffe auf die Luftröhre: Gezielte Schläge auf den Hals sind nicht erlaubt. Ein direkter Angriff wäre es, wenn ein Kämpfer den Kopf seines Gegners so verdreht, um die dann freie Halsgegend attackieren zu können. Ein Kämpfer darf seine Finger oder Daumen nicht in den Hals oder die Luftröhre seines Gegners stoßen, um ihn dadurch zu submitten. Falls während des Kämpfens im Stehen ein Schlag in der Halsgegend eines Kämpfers landet, wird dies als sauberer und erlaubter Schlag gewertet.

9.)** Gegen Gesicht / Augen des Gegners ausgestreckte Finger: In der Standposition gilt es als ein Foul, wenn ein Kämpfer seinen Arm / seine Arme mit geöffneter Hand und gegen das Gesicht / die Arme des Gegners ausgestreckten Fingern bewegt. Dieses gefährliche Verhalten soll durch die Referees verhindert werden, indem sie klar mit den Kämpfern kommunizieren. Die Kämpfer sind dazu angehalten, ihre Fäuste zu schließen oder die Finger aufrecht nach oben zu strecken, wenn sie sich auf den Gegner zubewegen.

10) Abwärts-Ellbogenschlag (12 to 6): Der Einsatz eines geraden Ellbogenschlags von oben nach unten ist verboten. Durch Variation wird aus diesem geraden Ellbogenschlag ein erlaubter Schlag. Durch jede Art von Bogen oder einen veränderten Winkel wird daraus ein erlaubter Schlag. Durch eine Veränderung der Position ändert sich nichts an der Zulässigkeit des Schlags.

11) Leistenattacken jeder Art: Jeder Angriff auf die Leistengegend, egal ob durch Schlagen, Greifen, Einklemmen oder Verdrehen ist verboten. Es versteht sich von selbst, dass Leistenattacken bei Männern wie bei Frauen dasselbe sind.

12)* Kniestöße und/oder Tritte auf den Kopf eines Gegners am Boden: Ein Kämpfer gilt dann als am Boden, wenn er mit einem beliebigen Körperteil außer einer einzelnen Hand und der Fußsohlen den Ringboden berührt. Um am Boden zu sein, müssen beide Handflächen / Fäuste und/oder weitere Körperteile den Boden des Kampfrings berühren. Bei einem einzelnen Knie oder Arm zählt der Kämpfer als am Boden, ohne dass noch ein anderer Teil des Körpers den Boden des Kampfrings berühren muss. Ab diesem Moment sind keine Tritte oder Kniestöße gegen seinen Kopf mehr erlaubt.

13)* Treten eines Kämpfers am Boden: Als Treten gilt jede Art von Attacken mit den Füßen, bei denen ein Kämpfer das Bein hebt, es am Knie anwinkelt und zu einer Angriffsbewegung mit dem Vorderfuß oder Hinterfuß ansetzt. (Anmerkung) Axe Kicks sind kein Treten. Foot Stops im Stehen sind KEIN Foul. Daher zählt zu diesem Foul auch nicht das Treten auf die Füße eines stehenden Kämpfers.

*” Ein Kämpfer gilt dann als am Boden, wenn er mit einem beliebigen Körperteil außer einer einzelnen Hand und der Fußsohlen den Ringboden berührt. Um am Boden zu sein, müssen beide Handflächen / Fäuste und/oder weitere Körperteile den Boden des Kampfrings berühren. Allen Kämpfern muss bewusst sein, dass sobald ein Gegner am Boden ist, kein Treten mehr erlaubt ist, auch nicht auf die Füße.

14) Halten des Gegners an Handschuhen oder Shorts: Ein Kämpfer darf die Bewegung seines Gegners nicht einschränken, indem er ihn an seinen Shorts oder Handschuhen hält. Ein Kämpfer darf die Hand des Gegners so lange festhalten oder greifen, wie er dessen Hand nicht durch Kontakt zum Material des Handschuhs, sondern die Hand selbst kontrolliert. Es ist erlaubt, die eigenen Handschuhe oder Shorts festzuhalten.

15) Halten oder Greifen des Netzes oder des Seils mit Fingern oder Zehen: Ein Kämpfer kann seine Hände oder Füße auf dem Netz platzieren und sich jederzeit daran abstoßen. Ein Kämpfer kann seine Hände oder Füße auf dem Käfig platzieren und seine Finger jederzeit durch das Netz bewegen. Sobald sich die Finger oder Zehen eines Kämpfers vom Käfig aus am Netz festhalten und dann entweder die eigene Körperhaltung oder die des Gegners kontrollieren, entsteht eine VERBOTENE Aktion. Ein Kämpfer darf sich nicht am Seil festhalten oder mit seinen Armen die Ringseile von oben oder unten umschließen. Wenn festgestellt wird, dass ein Kämpfer sich den Bestandteilen des Netzes, des Käfigs oder des Seils festhält, hat der Referee dem verantwortlichen Kämpfer einen Punkt von seiner Scorecard abzuziehen, falls das Foul einen wesentlichen Effekt auf den Kampf hatte. Wenn ein Kämpfer sich am Käfig festhält und der foulende Kämpfer durch diesen Verstoß zu einem Vorteil kommt, müssen die Kämpfer vom Referee in eine neutrale Position gebracht werden und der Kampf wird fortgesetzt, nachdem entschieden wurde, ob ein Punktabzug angemessen ist.

16) Griffe an kleinen Gelenken: Die Kämpfer müssen für die Verteidigungs- oder Angriffsarbeit die Mehrheit der Finger oder Zehen greifen. Finger und Zehen sind kleine Gelenke. Handgelenke, Knöchel, Schultern und Ellbogen sind große Gelenke.

17) Einen Gegner aus dem Ring oder dem Käfigbereich werfen: Ein Kämpfer darf seinen Gegner nicht aus dem Ring oder dem Käfigbereich werfen.

18) Absichtliches Platzieren eines Fingers in einer Körperöffnung oder einer Schnitt- oder Risswunde des Gegners: Ein Kämpfer darf seine Finger nicht in einem offenen Hautriss platzieren und so versuchen, den Riss zu vergrößern. Ein Kämpfer darf seine Finger nicht in Nase, Mund oder in anderen Körperöffnungen platzieren.

19) Zerkratzen, einklemmen, Verdrehen der Haut: Jeder Angriff mit dem Ziel, die Haut eines Kämpfers zu zerkratzen, oder der Versuch durch Langziehen oder Verdrehen der Haut Schmerzen zuzufügen ist verboten.

20) Zurückhaltung (Kontaktvermeidung, ständiges Fallenlassen des Mundschutzes oder das Vortäuschen einer Verletzung): Zurückhaltung bei Kämpfern wird so definiert, dass sie absichtlich den Kontakt mit dem Gegner vermeiden oder den Kampfhandlungen ausweichen. Auf Zurückhaltung kann auch vom Referee entschieden werden, wenn ein Kämpfer versucht, durch das fälschliche Reklamieren eines Fouls oder einer Verletzung Zeit zu gewinnen, oder indem er absichtlich sein Mundstück fallen lässt oder ausspuckt, um so die Kampfhandlung zu verzögern oder zu vermeiden.

21) Verwenden von Beleidigungen in der Kampfzone: Die Benutzung von beleidigender Sprache ist bei MMA-Wettkämpfen nicht gestattet. Es ist die alleinige Verantwortung des Referees zu entscheiden, wann die Sprache die Grenze zur Beleidigung überschreitet. Es sollte klar sein, dass die Kämpfer während der Wettkämpfe sprechen dürfen. Hörbares Sprechen allein ist kein Verstoß gegen diese Regel. Beispiele für beleidigende Sprache sind (rassistisch motivierte oder herabwürdigende Äußerungen).

22) Mutwillige Missachtung der Referee-Anweisungen: Ein Kämpfer MUSS den Anweisungen des Referees jederzeit nachkommen. Jede Abweichung oder Nichteinhaltung kann zu einem Punktabzug auf der Scorecard des Kämpfers oder zu seiner Disqualifikation aus dem Kampf führen.

23) Unsportliches Verhalten mit Verletzungsfolgen beim Gegner: Von jedem Athleten, der im MMA-Sport antritt, wird erwartet, dass er den Sport in einem positiven Licht repräsentiert und einen Fokus auf Sportlichkeit und Bescheidenheit legt. Athleten, die die Regeln der Sportart missachten, oder versuchen, einem Gegner unnötigen Schaden zuzufügen, der entweder vom Referee aus dem Wettbewerb genommen wurde oder aus dem Wettbewerb ausgestiegen ist, ist als unsportlich einzustufen.

24) Attackieren eines Gegners nach Erklingen der Glocke am Ende der Phase des unbewaffneten Kampfes: Das Ende einer Runde wird durch den Klang der Glocke und den Zeitruf des Referees angezeigt. Wenn der Referee den Zeitruf abgeben hat, zählen alle vom Kämpfer gestarteten Angriffsaktionen als unerlaubt und als nach der Glocke.

25) Angreifen eines Gegners zur oder während der Pause: Ein Kämpfer darf seinen Gegner während einer Auszeit oder Unterbrechung des Wettkampfs auf keinen Fall angreifen.

26) Angreifen eines Gegners unter Schutz des Referees: Wenn der Referee eine Pause der Kampfhandlungen ausgerufen hat, um einen Kämpfer in Schutz zu nehmen, der vorübergehend kampfunfähig gemacht wurde oder nicht in der Lage ist, weiter am Kampf teilzunehmen, haben die Kämpfer alle Angriffsaktionen gegen den Gegner einzustellen.

27) Störung aus der Ecke eines Mixed-Martial-Arts-Kämpfers oder durch Betreuer: Als Störung gilt jede Handlung mit dem Ziel, den Kampf zu beeinflussen oder einem der Teilnehmer einen ungerechten Vorteil zu verschaffen. Es ist nicht erlaubt, den Referee aus den Ecken heraus zu irritieren oder sein Verhalten auf irgendeine Art zu beeinflussen.

10. BEURTEILUNG VON FOULS

Absichtlich

1) Wenn es die Schwere der Verletzung verlangt, den Kampf sofort zu beenden, wird der Kämpfer, der die Verletzung verursacht hat, disqualifiziert.

2) Falls bei Auftreten einer Verletzung der Referee entscheidet, den Kampf fortzusetzen, muss er die Verantwortlichen benachrichtigen und dem Kämpfer, der die Verletzung verursacht hat, automatisch zwei Punkte abziehen. Der Punktabzug ist bei absichtlichen Fouls Pflicht.

3) Wenn der Kampf infolge einer Verletzung (siehe Punkt 2) in einer der späteren Runden beendet wird und der verletzte Kämpfer der Sieger nach Punkten ist, gewinnt er durch TECHNISCHE ENTSCHEIDUNG.

4) Wenn der Kampf infolge einer Verletzung in den Folgerunden beendet wird und der verletzte Kämpfer nach Punkten Verlierer ist, endet der Kampf mit einem TECHNISCHEN UNENTSCHIEDEN.

5) Wenn ein Kämpfer sich bei dem Versuch eines absichtlichen Fouls selbst verletzt, hat der Referee nie zu seinen Gunsten zu entscheiden – die Verletzung muss genauso beurteilt werden wie eine durch einen regelkonformen Angriff entstandene Verletzung.

Unabsichtlich

1) Jede Verletzung, die einen sofortigen Abbruch des Kampfes vor dem Ende der zweiten von drei Runden oder vor der dritten von fünf Runden erfordert, muss zu einem ABBRUCH führen.

2) Jede Verletzung, die einen sofortigen Abbruch des Kampfes nach dem Ende der zweiten von drei Runden oder bis zur dritten von fünf Runden erfordert, endet mit einer TECHNISCHEN ENTSCHEIDUNG zugunsten des Kämpfers, der zum Zeitpunkt des Abbruchs nach Punkten führt.

3) Im Falle einer Verletzung wird eine unbeendete Runde nicht mehr gewertet.

4) Im Falle einer Verletzung und Punktabzug durch den Referee werden Punkte vom Gesamtergebnis abgezogen.

11. ARTEN VON KAMPFERGEBNISSEN

Kampfaufgabe:

1) Durch Klopfen

2) Mündlich

Technischer KO (TKO):

1) Nach Beendigung des Kampfes durch den Referee

2) Nach Beendigung des Kampfes durch den Referee auf Empfehlung des Ringarztes

Entscheidung nach Wertung:

1) Einstimmige Entscheidung – alle drei Kampfrichter stimmen für denselben Kämpfer

2) Nicht einstimmige Entscheidung – zwei Kampfrichter für einen Kämpfer und einer für seinen Gegner

3) Mehrheitliche Entscheidung – zwei Kampfrichter für einen Kämpfer und einer für ein Unentschieden.

4) Unentschieden:

a) Einstimmiges Unentschieden – alle drei Kampfrichter stimmen für ein Unentschieden.

b) Mehrheitliches Unentschieden - zwei Kampfrichter stimmen für ein Unentschieden.

c) Nicht einstimmiges Unentschieden – jeder Kampfrichter stimmt unterschiedlich ab.

5) Disqualifikation

6) Aufgabe

7) Technisches Unentschieden

8) Technische Entscheidung

9) Abbruch

12. BEWERTUNGSKRITERIEN

Effektiver Stand- / Bodenkampf

“Erlaubte Angriffe, die eine unmittelbare oder allgemeine Auswirkung auf den Gegner haben, mit dem Potenzial, das Ende des Kampfes zu beschleunigen, wobei die UNMITTELBARE Auswirkung größer als die Gesamtauswirkung ist.

Erfolgreiche Takedowns, Versuche, den Gegner zur Kampfaufgabe zu zwingen, Gegenangriffe und Positionsvorteile, die eine unmittelbare oder allgemeine Auswirkung auf den Gegner haben, mit dem Potenzial, das Ende des Kampfes zu beschleunigen, wobei die UNMITTELBARE Auswirkung größer als die Gesamtauswirkung ist.“

Es ist zu beachten, dass ein erfolgreicher Takedown nicht nur ein Positionswechsel ist, sondern auch Ausgangsposition für einen Stoßangriff. Die Kämpfer, die sich in der oberen und der unteren Position befinden, werden vielmehr nach dem eindrucksvollen / effektiven Ergebnis ihrer Aktionen beurteilt als nach ihrer jeweiligen Position. Dieses Kriterium ist oft ein Schlüsselfaktor bei der Entscheidung über die Rundenwertung. Die anderen beiden Kriterien sind ein Zusatz und werden NUR gebraucht, wenn die Rundenwertung für einen effektiven Kampf im Stehen / am Boden zu 100 % ausgeglichen ist.

Effektive Aggressivität

“Aggressive Versuche, den Kampf zum Ende zu bringen. Die Betonung liegt auf dem Wort ‘effektive’. Das ineffektive Verfolgen eines Gegners ohne ein Ergebnis oder Eingreifen kann von den Referees bei der Beurteilung nicht berücksichtigt werden.“

Effektive Aggressivität wird nur beurteilt, wenn beide Kämpfer als zu 100 % ausgeglichen im effektiven Stand- / Bodenkampf gewertet werden.

Kontrolle des Kampfes in der Kampfzone„Die Kontrolle des Kampfes in der Kampfzone wird danach entschieden, wer in dem Kampf das Tempo und die Position bestimmt“

Die „Kontrolle des Kampfes in der Kampfzone“ wird nur beurteilt, wenn die Wertung beider Kämpfer im effektiven Stand- / Bodenkampf und auf effektive Aggressivität zu 100 % ausgeglichen sind. Dieses Kriterium kann nur in Ausnahmefällen gewertet werden.

Runde mit Wertung 10-10

“Eine Runde eines MMA-Kampfes endet mit einer Wertung von 10-10, wenn keiner der beiden Teilnehmer in dieser Runde für eine bestimmte Zeitdauer einen Vorsprung oder Vorteil erlangt hat.“

Eine Runde eines MMA-Kampfes sollte sehr selten mit einer Wertung von 10-10 enden, und der Referee muss es erkennbar machen, wenn er Schwierigkeiten hat, in einer Runde in seiner Wertung einen Unterschied festzustellen.

Die 10-10-Wertung hat ihre Berechtigung in MMA-Kämpfen, vor allem dann, wenn der Referee Punkte für unbeendete Runden vergibt. In manchen Runden sind das Ergebnis, die Angriffe, die Effektivität und der gesamte Kampf zwischen beiden Kämpfern auch nach Ablauf der 5 Minuten komplett ausgeglichen. Diese Situation kann eintreten, die Wahrscheinlichkeit dafür ist aber minimal. Wenn der Kampf zwischen den beiden Gegnern in einer Runde klar anders ist, kann der Referee keine Wertung von 10-10 vergeben. Wir möchten noch einmal darauf hinweisen, dass diese Wertung alles andere als häufig vorkommt.

Runde mit Wertung 10-9

“Eine Runde eines MMA-Kampfes endet mit einer Wertung von 10-9, wenn ein Kämpfer die Runde knapp gewinnt.“

Bei MMA-Kämpfen ist das häufigste Urteil des Referees ein Rundenergebnis von 10-9. Wenn der Referee während der Runde sieht, dass der Kämpfer im Standkampf überlegen ist oder effektive Kampftechniken am Boden benutzt, auch wenn es sich nur um eine einzelne Technik handelt, wird er dem Gewinner 10 Punkte und dem Verlierer 9 Punkte oder weniger gutschreiben.

Der Referee muss sich zwingend darüber bewusst sein, dass der unterlegene Kämpfer nicht automatisch eine Wertung von 9 Punkten für diese Runde erhält. Der Referee muss abwägen: Hat der Kämpfer in dieser Runde Angriffskampftechniken benutzt? Hat der unterlegene Kämpfer auf eine Art und Weise gekämpft, mit denen es möglich wäre, den Kampf zu gewinnen oder die Attacken seines Gegners zu überstehen?

Ein Ergebnis von 10-9 kann ein Zeichen dafür sein, dass die Runde sehr knapp entschieden wurde oder dass der Kämpfer die Runde nur sehr eingeschränkt dominiert und/oder mit dem Gegner aufeinandergetroffen ist.

Runde mit Wertung 10-8

“Eine Runde eines MMA-Kampfes endet mit einer Wertung von 10-8, wenn ein Kämpfer die Runde mit großem Abstand gewinnt.“

Die Rundenwertung von 10-8 wird selten von Referees in MMA-Kämpfen vergeben; für die Entwicklung und die faire Beurteilung der Kämpfer ist es entscheidend, dass die Referees 10-8-Wertungen vergeben und sie effektiv einsetzen. Um eine Wertung von 10-8 zu erreichen ist es nicht notwendig, dass ein Kämpfer während der gesamten fünf Minuten eine höhere Wertung als sein Gegner erzielt. Eine 10-8-Wertung wird vom Referee vergeben, wenn einer der Kämpfer erkennbar Dominanz hergestellt hat. Es wird IMMER eine 10-8-Wertung vom Referee vergeben, wenn er feststellt, dass einer der Kämpfer in der Runde erkennbar Dominanz hergestellt hat, seine Dominanz für eine bestimmte Zeitdauer angehalten hat und er außerdem effektive Positions- oder Bodenkampftechniken gegen seinen Gegner eingesetzt hat, um dessen Kampfkraft zu schwächen.

Der Referee muss eine Wertung von 10-8 ERWÄGEN, wenn der Kämpfer die Runde dominiert hat, ohne Wertungspunkte für Treffer am Gegner zu gewinnen. Der MMA-Sport basiert auf der Offensive. Für Defensivmanöver werden keine Punkte vergeben. Clevere taktische Defensivmanöver helfen einem Kämpfer, im Kampf zu bleiben und dagegenzuhalten. Dominanz wird deutlich dadurch gezeigt, wenn der unterlegene Kämpfer in einer Runde immer wieder versucht, sich zu verteidigen, ohne dass er zurückschlägt oder reagiert, wenn sich ihm die Chance bietet.

Dominanz am Boden wird dadurch gesichert, dass ein Kämpfer während des Kampfes die DOMINANTE POSITION einnimmt und sie zu Versuchen nutzt, den Gegner zur Aufgabe der Runde zu bringen oder dem Gegner einen entscheidenden letzten Schlag zu verpassen. Wenn der Kämpfer in einer 5-Minuten-Runde keine oder nur eine minimale Offensive ausübt, sollte der Referee automatisch erwägen, dem unterlegenen Kämpfer nur 8 anstelle von 9 Punkten zu verleihen.

Der Kampfrichter muss ABWÄGEN, ob er eine Wertung von 10-8 verleiht oder nicht, wenn der Kämpfer seinen Gegner erheblich angreift, ohne eigene Dominanz herzustellen: Ein effektiver Stand- oder Bodenkampf, der mit Verlusten an Energie, Selbstvertrauen, Kampfkraft und Mut des Kämpfers endet. All das sind direkte Folgen von negativen Treffern. Momente, in denen ein Kämpfer durch Angriffe verletzt wird und Kontrolle oder Kampfkraft verliert, können in einem Kampf entscheidend sein. Wenn der Referee feststellt, dass ein Kämpfer ernsthaft verletzt wurde, sollte er eine Wertung von 10-8 ERWÄGEN.

Treffer

Der Referee muss beurteilen, ob ein Kämpfer seinen Gegner während der Runde deutlich getroffen hat, ohne dass er selbst Dominanz hergestellt hat. Ein Treffer kann auch mit sichtbaren Spuren wie Schwellungen oder Platzwunden einhergehen.

Kampfaktionen, mit denen ein Kämpfer im Stand und/oder am Boden Energie, Selbstvertrauen, Kampfkraft und Mut seines Gegners schwächt, werden ebenfalls als Treffer gewertet. All das sind direkte Konsequenzen eines Treffers. Wenn ein Kämpfer von Schlägen getroffen wird, durch die er die Kontrolle und/oder Kampfkraft verliert, kann das zu entscheidenden Momenten in einer Runde führen, was mit einer hohen Punktzahl bewertet werden muss.

Dominanz

Weil MMA ein angriffsbasierter Sport ist, wird Dominanz in einer Runde durch das Kämpfen in einer Position gezeigt, die den unterlegenen Kämpfer dauernd dazu zwingt, sich zu verteidigen, aber nicht zurückzuschlagen oder zu reagieren, wenn sich ihm die Chance bietet. Dominanz am Boden wird dadurch erreicht, dass der Kämpfer seinen Kampfstil zu Versuchen nutzt, den Gegner zur Aufgabe der Runde zu bringen oder einen entscheidenden letzten Schlag zu landen. Es sollte keine größere Rolle bei der Beurteilung der Dominanz spielen, wenn sich der Kämpfer nur für kurze Zeit in dominanten Positionen halten konnte. Was bewertet werden muss, ist, wie der Kämpfer diese Positionen ausführt.

Dauer

Die Dauer ist die Zeit, die einer der Kämpfer benötigt, um seinen Gegner effektiv anzugreifen, zu kontrollieren und zu schlagen, während der Gegner wenig oder gar keine Attacken ausführt. Die Dauer wird vom Referee anhand der aufgezeichneten relativen Zeit, während der der Kämpfer die volle Kontrolle über die effektive Attacke übernommen und behalten hat. Dies kann sowohl im Stand als auch am Boden bewertet werden.

Runde mit Wertung 10-7

“Eine Runde eines MMA-Kampfes endet mit einer Wertung von 10-7, wenn ein Kämpfer effektiv im Stand und/oder am Boden kämpft, er seinen Gegner komplett überwältigt hat und die Runde beendet werden muss.“

Bei MMA-Kämpfen wird eine Wertung von 10-7 nur äußerst selten vom Referee vergeben. In diesem Fall führen schiere DOMINANZ und auch deutliche TREFFER dazu, dass der Referee die Runde beendet.

Der Referee muss mehrere EFFEKTIVE Schläge oder Tritte registrieren, durch die der Kämpfer geschwächt wird, und / oder Manöver am Boden, durch die sich der Kämpfer in eine dominante Position bringt, um den Gegner angreifen zu können, wodurch er die Kampfkraft des Gegners spürbar reduziert.

13. BESCHWERDE

Beschwerde gegen ein Ergebnis kann nur über ein offizielles CSMMA-Dokument erfolgen. Das Dokument ist bei dem Verantwortlichen erhältlich. Eine Beschwerde muss innerhalb von 48 Stunden nach dem Kampf eingereicht werden und mit Bezahlung der Verfahrensgebühr einhergehen.

Beschwerdeklärung: Im Falle einer Beschwerde wird das Ergebnis durch die Kommission nur geändert, wenn:

1) Die Kommission, zu dem Schluss kommt, dass es zu Absprachen mit Auswirkungen auf das Ergebnis des Kampfes gekommen ist.

2) Die Kommission einen Fehler beim Erstellen der Scorecards feststellt.

3) Der Referee eine falsche Entscheidung aufgrund einer fehlerhaften Interpretation des Ergebnisses getroffen hat.

4) Der Kampfrichter bei der Anhörung der Beschwerde einen eigenen Fehler zugibt.

14. REFEREE-WIEDERHOLUNG

Dies kann nur dann vom Referee eingesetzt werden, wenn zum Ende des Kampfes Zweifel bestehen. Der Referee kann nach eigenem Ermessen entscheiden, sich die Wiederholungsbilder anzusehen und festzustellen, ob ein Foul oder ein erlaubter Schlag das Ende des Kampfes war. Der Referee kann diese Information dazu nutzen, über das Resultat zu entscheiden – einen Sieger, ob der Kampf ein TKO war, Submission, ohne Entscheidung oder Disqualifikation. Die Sofortwiederholung wird nicht dazu eingesetzt, die Arbeit des Referees zu überprüfen. Durch die Benutzung der Sofortwiederholung ist der Kampf beendet. Unabhängig vom Ergebnis der Überprüfung kann der Kampf nicht wieder neu gestartet werden.

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